Das Wort zum Einschlafen

Ihr Sandmännchen nennt ihn Uta Ranke-Heinemann. Und er wirkte wirklich wie ein potentes Schlafmittel.

Wovon ich spreche? Ich habe mir gestern das “Wort zum Sonntag” vom Papst angesehen. Restlos blutleer und belanglos. Geradezu gruselig. Dies Häufchen Elend in seinem Kostüm auf dem ihm viel zu großen Thron wirkte wie ein Anachronismus sondergleichen. Besser kann man eine sterbende Kirche kaum darstellen.

Ich halte die Papstrede im Bundestag für unangemessen und falsch. Sie gehört da nicht hin.

Doch nach gestern Abend denke ich auch: Vielleicht ist das ja gar nicht so schlecht, dass er da spricht, vielleicht verstehen danach mehr Leute, warum sie da nicht hingehörte. Vielleicht durchschauen danach mehr diesen Mummenschanz. Nun ja: Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Beim Papst scheint sie hingegen längst mausetot zu sein.

Das alles hat für mich etwas von einem letzten Aufbäumen, auch von quälenden Lebensverlängerungsmaßnahmen an einem eigentlich längst Toten. Der Zug des Lebens ist schon lange weg. Weit weg.