Und sie bewegt sich doch?

Löschen statt verstecken: Es funktioniert!

Bereits vor einigen Monaten zeigte ein Test von CareChild, dass man Seiten mit Kinderpornografie sehr wohl  sehr schnell von den entsprechenden Servern – auch im Ausland – gelöscht bekommt, wenn man denn nur will.

Internetzensur: CareChild-Versuch blamiert Deutsche Politiker

Nur ein kleiner Versuch mit geringem Aufwand sollte es sein. Nicht länger als 1 Tag sollten die Vorbereitungen (juristisch & technisch) dauern und nach 48 Stunden sollten mindestens die Hälfte von insgesamt 20 Domains, von der offiziellen dänischen Sperrliste für kinderpornografische Webinhalte, nicht mehr erreichbar sein. […]

Das Ergebnis ist beschämend für die Politik, insbesondere für Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble. Die Deutsche Sperrliste wird zu grossen Teilen identisch mit der Liste der anderen Länder sein, insbesondere was die Qualität der Seiten angeht. Das diese so leicht und mit derart geringem Aufwand aus dem Netz zu fegen sind, sollte nachdenklich stimmen.

Denn dies hätte letztendlich schon längst in Angriff genommen werden können, statt sich mit naiven Zensurwünschen und der Präsentation brutaler Kinderpornos vor Journalisten und Providern noch vor der Wahl profilieren zu wollen. […]

Nun gibt es einen weiteren Test, der dies ältere Ergebnis bestätigt.

Löschen statt verstecken: Es funktioniert!

Innerhalb von 12 Stunden wurden 60 kinderpornographische Internet-Angebote gelöscht

Im Streit um geeignete Maßnahmen gegen im Internet dokumentierten Kindesmissbrauch („Kinderpornographie“) wird von Befürwortern bloßer Sperren angeführt, dass es oftmals nicht oder nur mit erheblichem Aufwand möglich sei, die Inhalte zu entfernen oder der Urheber habhaft zu werden.

Jetzt machte Alvar Freude vom Arbeitskreis gegen Internet-Sperren und Zensur (AK Zensur) die Probe aufs Exempel, analysierte mit automatischen Verfahren die diversen europäischen Sperrlisten und schrieb die Provider an, auf deren Servern sich laut der Listen kinderpornographisches Material befinden soll. Mit beeindruckender Resonanz: Innerhalb der ersten 12 Stunden nach Aussenden der Mails wurden bereits 60 Webauftritte gelöscht. […]

  • Die ersten Reaktionen bzw. Löschungen folgten bereits nach wenigen Minuten und kamen unter anderem aus den USA, Holland, Dänemark, Russland sowie Deutschland.
  • Drei der jetzt vom Netz genommenen Webauftritte befanden sich auf Servern in Deutschland.
  • Insgesamt wurden automatisiert 348 verschiedene Provider in 46 Ländern angeschrieben und über rund 1943 gesperrte vorgeblich illegale Webseiten informiert. Eine manuelle inhaltliche Analyse der Webseiten hat vorher nicht stattgefunden. […]
  • Bei der überwiegenden Mehrheit der Webseiten, darunter einigen aus Deutschland, zeigte sich bei der Überprüfung durch den Provider, dass die Webseiten kein kinderpornographisches, teils überhaupt kein irgendwie beanstandbares Material enthielten – die Webauftritte waren folglich zu Unrecht gesperrt. In Finnland werden zudem auch mehrere inländische Webseiten blockiert, die sich kritisch mit den dortigen Internet-Sperren auseinandersetzen.

Die Abschaltung von Webauftritten mit kinderpornographischen Inhalten dauert nicht länger als die Übermittlung einer Sperrliste. Dies führt die Argumentation der Befürworter des bloßen Sperrens ad absurdum – es gibt keinen sachlichen Grund, strafbare Inhalte im Netz zu belassen und sie für alle einschlägig Interessierten mit minimalem Aufwand weiterhin zugänglich zu halten.

Was für eine Bürgerinitiative wie den Arbeitskreis gegen Internet-Sperren und Zensur möglich ist, sollte für die deutsche Regierung und Strafverfolgungsbehörden ein Leichtes sein und die hier erzielten Ergebnisse deutlich übertreffen können.

Ergebnis der heutigen öffentlichen Expertenanhörung des Wirtschaftsausschusses des Deutschen Bundestages zum Entwurf für ein „Gesetz zur Bekämpfung der Kinderpornografie in Kommunikationsnetzen“: Gesetz ist wegen gravierender Mängel nicht beschlussreif 

Oliver Süme, stellv. Vorstandsvorsitzender von eco, erklärt dazu:

„In ihrer überwiegenden Mehrheit waren die zur heutigen Anhörung geladenen Sachverständigen so wie wir der Ansicht, dass das von den Koalitionsfraktionen eingebrachte Gesetz gravierende Mängel hat und so nicht beschlussreif ist. Die heute ausgemachten Schwachstellen sind zahlreich und komplex, bis hin zu begründeten Zweifeln ob der Entwurf überhaupt verfassungsgemäß ist. Von allen Experten werden wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung von Kinderpornografie gefordert, aber gerade das vorgelegte Gesetz löst nach derzeitigem Stand diesen Anspruch nicht ein. Es ist dem gemeinsamen Anliegen nicht förderlich, wenn der Gesetzgeber überhastet ein fehlerhaftes Gesetz verabschiedet. Die netzseitige Zugangserschwerung wirft eine Vielzahl schwieriger Fragen auf, die unbedingt klar geregelt werden müssen.

Der Gesetzgeber sollte deshalb vom Gesetz in der jetzigen Form Abstand nehmen. Wenn überhaupt, kommt an Stelle der vorgesehenen Änderung des Telemediengesetzes nur die Schaffung eines Spezialgesetzes in Frage, weil nur dieses die komplexen Fragestellungen umfassend und klar genug regeln kann.“

Sehr interessant zu lesen ist hierzu auch die Stellungnahme von Juniorprofessor Dr. Matthias Bäcker, LL.M. von der Universität Mannheim. Die anderen Stellungnahmen finden sich hier.

Nun heißt es auf der Homepage der SPD Bundestagsfraktion: „Gesetzentwurf zur Bekämpfung der Kinderpornografie wird überarbeitet

Rechnen wir mal das Wahlkampfgetöse raus, ist die Kuh sicher noch lange nicht vom Eis, aber, wenn man es optimistisch sehen mag, zumindest ein dünner Silberstreif am Horizont erkennbar.

Mein  – zu optimistisches? – Fazit: Der massive Protest im Internet hat erste Wirkung gezeigt, hat schon mal Unruhe gestiftet 😉 Um wirklich zu wirken, muss er aber noch deutlich intensiver werden, muss vor allem noch viel mehr raus aus dem Netz, auf die Straße, in die anderen Medien, ins „real life“ …

Missbrauch & Kinderpornografie

Ich hatte die letzten Tage viele Artikelideen zum Thema Kinderpornografie, Missbrauch … im Kopf, die ich hier bloggen wollte. Wütende. Stink wütende. Traurige. Zornige. Sarkastische. Beißende. Fassungslose …

Einen kurzen Ansatz gab es. Aber schlussendlich fehlen mir die Worte.

Missbrauchte Menschen, missbrauchte und gefolterte Kinder für die eigenen Zwecke, die eigene Profilierung zu missbrauchen, wieder und wieder zu missbrauchen, wie es meines Erachtens Ursula von der Leyen Zensursula von den Laien & Co tun, ist mit das Mieseste, Schändlichste, das ich mir vorstellen kann.

Es gibt aber viele gute Artikel im Netz dazu, die nicht ungenannt bleiben sollen und für die ich sehr dankbar bin. Stellvertretend seien hier einige genannt.

Vorab ein Bericht von NDR Zapp, der einen guten Überblick bietet:

Sowas hätte ich gern viel, viel mehr gesehen, gehört und gelesen in TV & Co, den „großen Medien“ …

Aber ein paar Leuchttürme im düsteren Meer des KiPo-Bullshit gab es auch da, z.B. bei der ZEIT oder FAZ.

ZEIT online: Mehr als 90 Prozent gegen Sperrungen im Internet (schöne Demaskierung dieser unsäglichen „Deutsche Kinderhilfe“ Umfrageaktion)

FAZ: Internetszene: Wir sind Helden  (Mit der schönen Frage: „Wenn alle frei im Internet kommunizieren könnten, „warum brauchen wir dann noch Volksvertreter?““)

Mehr sehr Informatives und Lesenswertes zu diesem „Kinderhilfe“-Verein findet sich z.B. bei evildaystar.de und beim Spiegelfechter: Deutsche Kinderhilfe – der Versuch eines konservativen Rollbacks

Sehr gut auch und unbedingt lesenswert – wie eigentlich immer – Twister bei Telepolis:  Die religiöse Härte hinter dem Lächeln

Nicht zu vergessen auch netzpolitik.org: “Zensursula”-Anhörung: Die BKA-Stellungnahme im (kurzen) Realitycheck

Nicht zu vergessen auch annalist.

Und wozu das alles? „Nur 12 Minuten nach dem Beginn der Kinderpornoblockdebatte fällt das Wort Urheberrecht.“

Wie gesagt, um nur einige wenige zu nennen …

Missbrauchte Kinder missbrauchen, um Löcher in Dämme des GG zu graben, um Macht (und die funzt eben nur mit Angst machen) und Kontrolle zu be-/erhalten, um die ureigenen Interessen zu wahren.

Man setze das alles mal in Beziehung, betrachte die Netzwerke dahinter …

Die Online-Petition „Keine Indizierung und Sperrung von Internetseiten“ hat inzwischen zwar die Zahl von 100.000 Mitzeichnern überschritten, was sehr einmalig ist, aber da geht noch mehr! Also los!

Erwähnenswert ist noch ein Artikel, der wieder auch gut in meine Rubrik „Christliche Werte“ passt:

Wozu das Zölibat taugt?

Die Antwort ist einfach. Zum Kinderficken

Zehntausende Kinder in Irland sind sexuell, körperlich und emotional missbraucht worden – von Nonnen, Pfarrern (d.h: von katholischen „Priestern“) und anderem Personal der (katholischen) Kirche. Und das über Jahrzehnte hinweg. Jeweils in Internaten, Schulen und Wohnheimen, die in erster Linie für die Kinder der Armen, für die Verwundbaren und Unerwünschten hätten Sorge tragen sollen. Das erfährt man aus einem 2.600-Seiten-Report, der soeben in Dublin erschienen ist.

Weiterlesen

Das war nicht nur in Irland so, das ist kein allein katholisches Problem … sicher.

Aber es zeigt Muster auf.

Warum quälen Menschen andere Menschen? Gar Kinder? Ich kann nur immer wiederholen, Leute, lest Arno Gruen.

Eine l(i)ebenswerte Welt ist nicht mit Sperren, Zensur, Verboten, Scheinheiligkeit und was Sie da noch alles zu bieten haben, Frau von der Leyen & Co, zu erreichen. Ebenso wenig wie „Killerspiele“ die Ursache von Amokläufen sind. Krank sind auch nicht die, die angesichts dies allem leiden, durchdrehen  …

JusProg – jugendschutzprogramm.de [Update]

Sachen gibt’s …

Gerade lese ich bei Fefe etwas vom JusProg – jugenschutzprogramm.de und welche Seiten dort z.B. gesperrt sind:

Die Seite blog.fefe.de ist bereits in unserem Filter enthalten und wird als ‚Standard gesperrt‘ eingestuft.

Die Seite taz.de ist bereits in unserem Filter enthalten und wird als ‚Standard gesperrt‘ eingestuft.

Die Seite spiegel.de wird von uns für unbedenklich gehalten.

Die Seite krautchan.net ist noch nicht in unserem Filter vorhanden.

Ja, nun will ich es natürlich wissen! Wie beurteilt JusProg – jugenschutzprogramm.de nun mein kleines, unwichtiges, unerhebliches Blog hier?  Ja, kennt man mich da überhaupt? Ja, man kennt mich!

Sprachlos …

Und wie beurteilt JusProg – jugenschutzprogramm.de die BILD-Zeitung?

Die Seite bild.de wird von uns für unbedenklich gehalten.

Ah ja …

Und den Humanistischen Pressedienst?

Die Seite hpd.de ist bereits in unserem Filter enthalten und wird als ‚Standard gesperrt‘ eingestuft.

Nun werde ich noch neugieriger.

Jugendschutzprogramm.de schützt Kinder und Jugendliche vor Gefährdung durch Erotik oder Gewalt auf deutschsprachigen Internet-Seiten.

Erotik? Gewalt? In meinem Blog?? OMG – warum sagt mir das denn keiner?

Jugendschutzprogramm.de ist ein Filter für das international anerkannte Schutzsystem ICRA. Das bedeutet: Jugendschutz weltweit!

Jugendschutzprogramm.de bietet seinen Filter kostenlos für Eltern an. Auch die dazu empfohlene ICRA-Software ist kostenlos. Kinderleichte Installation!

Ich werde noch viel neugieriger. Wer steckt eigentlich hinter JusProg – jugenschutzprogramm.de?

Das Impressum informiert mich:

JusProg
Verein zur Förderung des Kinder- und Jugendschutzes
in Telemedien e.V.

c/o Fundorado GmbH […]

Verantwortlicher i.S.d.P. : Mirko Drenger (Vors.)

Weiterhin steht da:

JusProg e.V. ist als gemeinnützig anerkannt

Mirko Drenger? Fundorado?

Fundorado hat einen Geschäftsführer ernannt: Mirko Drenger war vorher Einkaufsleiter des Flensbruger Erotik-Versands Orion und bereitet nun den Start des Erotikportals im Herbst vor. Fundorado ist ein Joint-Venture von Orion, dem Internet-Provider Freenet und dem Webtechnik-Spezialisten Audiofon.

Quelle:  horizont.net (Meldung vom 1.8.2001)

Ich glaube, früher nannte man sowas, den Bock zum Gärtner machen.

Nun würde mich natürlich interessieren, nach welchen Kriterien dieser Filter filtert. Ja nee, im Ernst.

Ich würde da ja jetzt drüber lachen … aber angesichts der Internetsperraktionen unserer Regierung gerade, vergeht mir da das Lachen. Heute Jugendliche, morgen wir alle. Willkür pur.

Mir vergeht das Lachen aber auch allein schon, wenn sowas da oben – auch mit meinen Steuergeldern – als gemeinnützig gefördert wird, unseren Kindern und Jugendlichen zugemutet wird und sich „Schutz“ nennen darf.

Aber auf der anderen Seite, ich muss schon zugeben, ich fühle mich geehrt. Irgendwie voll fett subversiv … 😉

Update 26.5.09:

Ein Artikel von Telepolis dazu: Jugendschutz und politische Zensur

[…] Letztendlich zeigt diese Affäre, wie schnell es gehen kann, dass unter dem Deckmäntelchen des Jugendschutzes Zensur gegen Andersdenkende ausgeübt werden kann. […] Filtermaßnahmen á la JusProg gelten jedoch im Fahrwasser weitergehender Sperrphantasien als Vorboten eines moderierten Netzes. Aber wer überwacht die Wächter?

F!XMBR hatte bei JusProg nach den Kriterien gefragt. Man bekam Antwort, allerdings keine auf die gestellte Frage: Ein Pornoanwalt antwortet

Aber keine Antwort ist ja bekanntlich auch eine Antwort.

Ich habe denen übrigens auch gemailt und werde, falls es eine gibt, die Antwort natürlich auch hier berichten…

Bin ich paranoid?

Ich bin eigentlich ganz und gar keine Verschwörungstheoretikerin.

Aber ich muss schon sagen, mir wird ganz anders, wenn ich da so beobachte, was sich in letzter Zeit bezüglich Netzzensur und Kinderpornografie abspielt. Dass Vernunft, Sachlichkeit, Redlichkeit und ein Gefühl dafür, was angemessen ist, den allermeisten unserer Politiker und Regierenden inzwischen restlos abhanden gekommen ist, daran habe ich mich – leider! – inzwischen gewöhnt – gewöhnen müssen. Ebenso, dass es dort ein beliebter Sport ist, über Dinge, wie z.B. auch das Internet, Bullshit (frei nach Harry Frankfurt) in Reinform und en masse zu verbreiten, auch, aber sicher nicht nur, weil man Null Ahnung davon hat.

Was da jedoch gerade läuft, setzt dem Allen meines Erachtens bisher echt die Krone auf.

Da werden Provider versucht zu nötigen, Zensurverträge ohne jede rechtliche Grundlage zu unterschreiben, kurz, verfassungswidrig zu handeln. („Die Aussagen von der Leyens stimmen nicht„)

Da werden Zahlenspielereien betrieben, da wird von einer Kinderpornoindustrie gesprochen, die aber Leute, die mit der Thematik zu tun haben, nirgendwo ausmachen können … usw. usf. (siehe auch Hausdurchsuchung bei wikilieaks.de).

Da wird genau der Abgeordnete im Bundestag, der sich bisher durch große Sachkunde auszeichnete und klar gegen den Überwachungsstaat, den Schäuble, von der Leyen & Co gerade mit Inbrunst und ohne Rücksicht auf Verluste schaffen, klar gegen Internetzensur usw. eintrat und deren Blödsinn bezüglich dessen, was sie angeblich verhindern soll, aufzeigte, „unschädlich“ gemacht oder in seinen Worten:

Das was  da in den letzten Wochen gelaufen ist und heute einen neuen Höhepunkt erreicht hat, das ist mehr als nur „Mobbing“ auch aus den eigenen Reihen. Das kann man nicht anders bewerten, als der Versuch einer „sozialen Exekution“.

Tauss fragt in dieser Stellungnahme auch:

Würde dem für die Bekämpfung von Rechtsradikalismus zuständigen Abgeordneten unterstellt werden selbst ein Nazi zu sein, wenn man bei ihm zu Hause verbotene Nazi-Literatur finden würde?

Dann kommt meines Erachtens der Knackpunkt, das was Tauss wohl für die Zensur- und Überwachungsfans so „gefährlich“ machte, weshalb er einfach weg musste:

Es ging mir darum herauszufinden, ob tatsächlich Kinder aus kommerziellen Gründen zum Missbrauch vor der Kamera angeboten werden und wie heute die wirklichen Vertriebswege von Kinderpornografie laufen. Ich war der Meinung, dass dem Internet aufgrund der vielfältigen gesetzgeberischen Maßnahmen, an denen ich selbst beteiligt war, dieses heute nicht mehr in dem Maß wie vor 10 Jahren unterstellt werden darf und vor allem keine weiteren freiheitsbeschränkenden Maßnahmen begründen kann.

Als Ergebnis meiner Recherche sah ich mich in meiner poltischen Überzeugung bestätigt, dass sich die „Szene“ immer mehr aus dem Internet wegverlagert und heute für den Vertrieb lieber Telefonchats, Handys und den Postweg nutzt. Und dass die viel diskutierten „Kinderpornoringe“ offenbar eher ins Reich der Phantasie gehören, als ins Zentrum gesetzgeberischer Debatten.

In letzter Zeit habe ich diesbezüglich immer wieder die Meinung gehört, „Für sowas sei ausschließlich Polizei und Justiz zuständig.“

Ich halte das für falsch!

Es gibt eine Verantwortung des mündigen Bürgers. Diese kann man nicht in alter Obrigkeitsstaatenmanierim nächsten Polizeirevier abgeben: Jeder von uns ist gefordert, Verbrechen wie den Missbrauch von Kindern aktiv zu bekämpfen oder zuvereiteln und nicht nur sie, sondern jede Form von Verbrechen, gerade gegen Kinder!

Für einen  engagierten Volksvertreter ergibt sich daraus die Pflicht, sich seine eigenen Meinung zu dringenden gesellschaftlichen Problemen zu bilden. Und ich bleibe dabei: Gerade bei einem schlimmen Thema wie Kinderpornographie darf sich das Parlament nicht allein auf die Auskünfte der Exekutive verlassen. Vor allem, wenn man wie ich das BKA, Frau von der Leyen und einige Andere im Verdacht hat, einen schlimmen politischen Missbrauch mit dem Missbrauch von Kindern zu betreiben: Aktuell, um schon rein technisch sinnlose Sperren im Internet durchzusetzen, aber auch um weitere Gesetze zu begründen, die Deutschland immer stärker zum Überwachungsstaat werden lassen können. Das was dazu gerade diese Woche im Kabinett beschlossen wurde, sehe ich als weiteren Schritt in diese Richtung an.

Ganz klar, so einen Mann muss man los werden! Dann kapieren die Anderen, die noch wagen, selbst zu denken und anderer Meinung zu sein, auch ganz schnell: „Maul halten! Oder es wird zappenduster!“

Noch ein paar gute Links:

Tja, was soll man noch sagen?

Man freut sich ja normalerweise nicht darüber krank zu sein, in diesem Fall aber würde ich mich freuen, wäre ich paranoid.