Der Neue

Shepard Fairey Barack is hopeNun ist er also im Amt, der Barack Hussein Obama, dessen Hussein bei seiner Ankündigung auf den Stufen des Capitols dezent hinter einem Äitsch versteckt wurde, das er selbst beim Amtseid dann aber deutlich aussprach. Ein schwarzer Präsident an einem von Sklaven erbauten Ort. Es wäre schön, wenn dies nicht nur das Ende eines schlimmen Kapitels der amerikanischen Geschichte, sondern auch das Ende jeglicher Sklaverei, jeglichen Rassismus, jeglicher Unterdrückung weltweit ist. Aber bis dahin ist es wohl noch ein langer Weg. Leider. Trotzdem, Hoffnung macht seine Wahl zum Präsidenten sicher. Und wenn er nur 1% der Erwartungen erfüllen kann, wäre das wohl schon viel …

Sah man sich die Millionen Leute, die zur Inauguration gekommen waren,  an, schien sich in so manchem Gesicht, über das Tränen liefen, widerzuspiegeln, den Messias leibhaftig gesehen zu haben. Ich kann die Hoffnung der Leute ja gut verstehen, trotzdem erschreckt mich sowas.

Aber, dass ich etwas neidisch bin auf die Amis, angesichts unserer politischen Gestalten hier zur Zeit, muss ich auch zugeben 😉

Interessant ist auch die Wortwolke von Obamas Antrittsrede im Vergleich zu der anderer Präsidenten:

Wortwolke von Obamas Antrittsrede

Nicht nur, weil sie farblich so schön zu meinem Design hier passt… 😉

Was den amerikanischen Atheisten (und mir natürlich auch 😉 ) besonders gefiel und schon kurz nach der Rede kräftig getwittert wurde, war, dass sie ausdrücklich Erwähnung fanden:

“We are a nation of Christians and Muslims, Jews and Hindus – and Non-Believers.” Barack Obama

Dazu gab es dann auch gleich ein Bild – in Anlehnung an die britische “Atheist Bus Campaign“, die hoffentlich auch bei uns bald startet 😉

Apparently that famous American man gave us a mention in front of millions today. Well, almost.

In der Tat macht Obama auch, was das Thema Religion angeht, Hoffnung. Er steht als Vertreter der Christlichen Linken und Mitglied der als liberalste Kirche Amerikas geltenden “United Church of Christ” z.B. für das Recht auf Heirat von gleichgeschlechtlichen Partnern und damit im deutlichen Gegensatz zu Vertretern der konservativen bis fundamentalistischen Evangelikalen des Bible Belt wie Bush. Diesen christlichen Rechten wirft er im Juni 2007 vor, den Glauben entführt zu haben und zu missbrauchen, was auch deutschen Evangelikalen nicht entging.

“Faith got hijacked, partly because of the so-called leaders of the Christian Right, all too eager to exploit what divides us.” Barack Obama

Nun, bald werden wir mehr wissen, wissen, ob unsere Hoffnung mal wieder auf Sand gebaut war, wie schon so oft, oder ob den Worten tatsächlich auch Taten folgen. Und ob er die dann überlebt … Feinde dürfte jemand wie er jetzt schon mehr als genug haben, insbesondere auch im eigenen Land.