Freitag, der 13.

Viele Mythen ranken um dieses Datum, mancher vermutet gar uraltes Wissen dahinter. Doch möglicherweise stammt die Story, dass Freitag, der 13., ein Unglückstag sei, aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. In den News der GWUP heißt es dazu:

Zauberbuch in den Schlagzeilen

„Volkskundler wissen aus älteren Umfragen, dass die Idee von ‚Freitag, dem 13.’ als Unglückstag erst seit den 1950er Jahren bekannt ist“, erklärt Bachter zu seinen neuesten Forschungsergebnissen. „Vor dem Zweiten Weltkrieg kannte man diese Vorstellung überhaupt nicht.“ Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts machte Freitag, der 13., als Unglückstag und postmoderner Markierungspunkt Karriere, als findige Journalisten ihn mit dem Börsencrash vom Mai 1927 und der beinnahe gescheiterten Apollo-13-Mission von 1970 in Verbindung brachten.
Bisher waren Experten davon ausgegangen, dass „Freitag, der 13.“ erstmals in einer Zeitungsglosse aus dem Jahr 1957 erwähnt wurde. Bachter präsentiert nun in der Mitte August erscheinenden Ausgabe der Zeitschrift „Skeptiker“ (Nr. 2/2007) einen Text aus einem sogenannten Zauberbuch, in dem der Unglückstag „Freitag, der 13.“ bereits im Jahr 1950 erwähnt wird. Beim dem Werk handelt es sich um eine Ausgabe des berüchtigten „6.und 7. Buch Mosis“, das von 1950 bis in die 70er Jahre hinein in hoher Auflagenzahl verbreitet war und immer wieder für Schlagzeilen sorgte.

Aberglaube von Medien verbreitet

„Hier findet sich der erste Hinweis darauf, dass man an einem Freitag, der auf den 13. Tag eines Monats fällt, keinesfalls etwas Wichtiges unternehmen soll – es werde fast immer Unglück bringen“, zitiert Bachter aus der kruden Spuk-Schwarte, eine angeblich „magische“ Schrift, die rezeptartige Handlungsanweisungen beinhaltet und ihrem Besitzer okkulte Kräfte verleihen soll.
Bachter wurde 2005 an der Universität Hamburg mit einer Arbeit über Zauberbücher promoviert und gilt für diese Texte als Spezialist mit profunder Detailkenntnis. „Das ‚6.und 7. Buch Mosis’ war zu seiner Zeit recht populär. Von dort ausgehend hat sich die Vorstellung von ‚Freitag, dem 13.’ wohl verbreitet und festgesetzt“, schließt der Volkskundler aus seinen Recherchen. […]

Soweit mir bekannt, stammt das “6.und 7. Buch Mosis”, von dem es allerdings wohl diverse Ausgaben mit unterschiedlichem Inhalt gibt, nicht ursprünglich von 1950, sondern ist der älteste Nachweis einer gedruckten Version eine Verkaufsanzeige im “Allgemeinen Literarischen Anzeiger” vom 28. März 1797, die u.a. ein “VI et VII. Liber Mosis” bewirbt. (siehe: Christoph Daxelmüller: Zauberpraktiken. Die Ideengeschichte der Magie. Albatros/Patmos, Düsseldorf, 2001)

Ob darin allerdings schon “Freitag, der 13.” erwähnt wird, weiß ich leider nicht 😉

Laut GWUP müssen wir aber keine Angst vor diesem Tag haben:

Keine Untersuchung konnte bisher belegen, dass es an solchen Tagen eine besondere Häufung von Unfällen gibt. „Nicht einmal der Effekt der sich selbst erfüllenden Prophezeiung tritt nachweislich auf“, so Bachter weiter. „Unsere Aufmerksamkeit wird lediglich von den Medien auf dieses Datum als besonderen Unglückstag gelenkt. Unsere Wahrnehmung für Missgeschicke ist dann sensibler. Wenn uns dann doch etwas passiert, reden wir mit Nachbarn, Freunden und Kollegen eher darüber als sonst. Das wiederum stärkt den Mythos.
Wem nichts zustößt, der spricht das Thema auch nicht an“, erklärt der Spezialist für Magie und Aberglauben, der auch schwarze Katzen von links, verschüttetes Salz oder zerbrochenem Spiegelglas nicht fürchtet.

Wenn es auch keine Häufung von Unfällen gibt, findet sich jedoch eine Häufung von 13., die auf einen Freitag fallen, wenn sie auch eher klein ausfällt, wie ihr hier in der Wikipedia nachlesen könnt. Dort könnt ihr auch sehen, wann der nächste Freitag, der 13. auf euch zu kommt … 😉

Ich wünsch uns allen jede Menge Glück für heute! 😉