Endlich wieder da!

Yeah! \o/ Ein Punkt auf der langen Server-Wiederbelebungs-ToDo-Liste ist abgehakt. Das Blog läuft wieder! Hat noch den ein oder anderen Fehler, die werde ich dann noch nach und nach ausmerzen.

Inzwischen habe ich alles bei 1&1 gekündigt und mir woanders einen schönen neuen Rootserver gemietet. Mit extra sicherem Backup! 😉 Zur Zeit ziehen gerade noch diverse Domains dahin um … sobald alles angekommen ist, gehts dann weiter mit meinen restlichen Sites.

Ich hoffe, ihr habt die Feiertage gut überstanden und wünsch euch einen guten Rutsch und viel Spaß dabei! 😉

Eine Odyssee – Erfahrungen mit einem Managed Server der Firma 1&1

Es begann am 19. Oktober 2007 … Mein bis dato immer brav funzender Server bei 1&1 streikte. Nun, kann ja mal vorkommen, dachte ich mir. Hotline anrufen, warten, Musik hören, warten, Musik hören … dann versichert mir eine freundliche Stimme: “Wir starten Ihren Server neu, in spätestens einer Stunde ist er wieder verfügbar.” Fein. Ok, es waren eher 4 denn 1 Stunde. Aber kann ja auch mal vorkommen. Ich bin schließlich eine verständnisvolle Kundin.

Leider hielt der Server nur ein paar Stunden durch. Leider wiederholte sich das noch einige Male. Und leider bekam ich erst nach einigen Anrufen den Tipp, dass es da Probleme mit der Option “Performance Server” nach einem Update seitens 1&1 gab und das Abschalten dieser Funktion Abhilfe schaffen würde. Gesagt, getan. Ich stelle die Funktion ab. Der Server läuft… einige Tage. Dann ist er wieder weg. Immer das gleiche Bild. Ping funzt. Sonst nix. Wieder anrufen… warten… Musik… warten… Auskünfte über die Ursache müssen der Hotline regelrecht aus der Nase gezogen werden, wenn es überhaupt mal gelingt.

Dass berühmte Menschen 😉 , wie Jörg Schieb, anscheinend mit den gleichen Problemen wie ich kämpfen, tröstet etwas.

Meine Odyssee geht weiter.

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Klimawandel und “Klimaskeptiker”

Das Klima ist ja gerade wieder in aller Munde und ich hatte hier auch schon diverse Male etwas dazu geschrieben. Auf einen Artikel, über den ich heute noch mal gestolpert (auf eine gekürzte Version hatte ich hier schon mal hingewiesen) bin und den ich für lesenswert halte, insbesondere, weil das darin Vorgebrachte nicht nur das Klima, sondern insgesamt das Verhältnis Wissenschaft – Lobbyverteter – Medien(sorgfalt) betrifft, möchte ich hier noch mal besonders hinweisen:

Alles nur Klimahysterie? – Wie “Klimaskeptiker” die öffentlichkeit verschaukeln und wirksame Klimaschutzmaßnahmen verhindern

[…] Kritisiert man als Wissenschaftler faktische Fehler in den Medien, dann kommt meist der Vorwurf, man wolle eine Diskussion und abweichende Meinungen unterdrücken. Kein Wissenschaftler hat etwas gegen kontroverse Diskussionen, sie gehören zum Alltag der Wissenschaft und machen gerade einen guten Teil des Spaßes an der Forschung aus. Der Klimawandel wird von uns auf Konferenzen und in den Fachzeitschriften seit Jahrzehnten in allen Facetten kontrovers diskutiert – gerade aus diesem lebhaften Diskussionsprozess hat sich ja allmählich der Konsens über wesentliche Punkte herausgebildet. Andere Punkte sind in der Fachwelt nach wie vor umstritten – etwa der Einfluss der globalen Erwärmung auf die Stärke tropischer Wirbelstürme, das Ausmaß des künftigen Meeresspiegelanstiegs oder die Stabilität der Kontinentaleismassen. Doch bringt eine Diskussion nur dann Erkenntnisgewinn, wenn sie intellektuell redlich und auf Basis korrekter Fakten geführt wird. Dies unterscheidet fundamental die in den Medien geführten Scheinkontroversen von den Diskussionen unter seriösen Wissenschaftlern.

Fazit

In unseren Medien wird nach wie vor regelmäßig der vom Menschen verursachte Klimawandel in Zweifel gezogen – was auch völlig in Ordnung wäre, wenn dies mit korrekten und seriösen Argumenten geschähe. Die ehrlichen Argumente sind den “Klimaskeptikern” aber längst ausgegangen. Die genannten Beispiele sind nur die Spitze eines Eisbergs und illustrieren, mit welch abstrusen Falschaussagen und Bauernfängerargumenten stattdessen gearbeitet wird. Eine Diskussion auf derart niedrigem Niveau selbst in anspruchsvolleren Medien hätte ich zuvor nicht für möglich gehalten.

Wer sich im Bekanntenkreis umhört, der merkt rasch, dass diese künstlich am Leben erhaltene Scheindebatte ihre Wirkung nicht verfehlt. Viele Menschen sind verunsichert und wissen nicht mehr, was sie glauben sollen. Sie meinen, die Ursachen des Klimawandels seien unter Experten immer noch umstritten. Diese Fehleinschätzung behindert und verzögert eine effektive Klimaschutzpolitik bis heute. Dabei geht es um viele Menschenleben. Die Hitzewelle in Europa im Sommer 2003 hat über 30.000 Menschenleben gekostet. Und die Weltgesundheitsorganisation schätzt in einer Studie, dass der Klimawandel insgesamt derzeit für jährlich rund 150.000 zusätzliche Todesopfer verantwortlich ist, vor allem in Afrika. Ohne rasche Gegenmaßnahmen ist dies erst der Anfang eines mehrfach größeren Klimawandels. Und es geht – den Thesen von Reichholf zum Trotz – um die Frage, wieviele Tier- und Pflanzenarten wir noch in das 22. Jahrhundert hinüber retten können.

Ich kann hier nur an die Verantwortung von allen appellieren, die sich in den Medien zu Wort melden, mit redlichen Argumenten und sorgfältig recherchierten Fakten zu arbeiten. Täuschungen, Tatsachenverdrehungen und selbsternannte Experten ohne fundierte Sachkenntnis (“opinionated ignorance”, wie es im Englischen so treffend heißt) sind wenig hilfreich.

Vor allem aber sind die zitierten Falschmeldungen Folge eines erschreckenden Versagens der Qualitätskontrolle in unseren Medien. Dabei wäre Abhilfe sehr leicht. Im Internetzeitalter ist es einfacher denn je, Fakten nachzuprüfen. Meist genügen wenige Minuten. All die “Skeptiker”-Argumente, die in den letzten Monaten in den Medien aufgetaucht sind, sind von Wissenschaftlern auf diversen Internetseiten längst detailliert diskutiert und widerlegt worden. Einen Überblick über die besten dieser Seiten bietet realclimate.org in der Rubrik start here. Auch die Qualität von Experten lässt sich anhand von online-Datenbanken wie dem Web of Science oder Google Scholar leicht ermitteln – man kann sofort nachsehen, wer was in der Fachliteratur publiziert hat und wie oft es zitiert wurde. Durch Internetquellen wie sourcewatch.org oder lobbycontrol.de kann man zudem leicht prüfen, ob jemand für Lobbyorganisationen tätig ist.

Wir Wissenschaftler können die Mißstände in den Medien nicht beseitigen – wir können nur unser eigenes Haus in Ordnung halten, fachlich fundierte Informationen bereitstellen und gelegentlich darauf hinweisen, wenn Unsinn verbreitet wird. Die Qualitätssicherung der Medien muß die Medienwelt selbst leisten. In Gesprächen mit Journalisten stelle ich aber häufig einen erstaunlichen Zynismus oder tiefe Resignation fest, wenn es um die Frage einer Verbesserung des Qualitätsniveaus geht.

Doch ohne eine solche Qualitätskontrolle verliert unsere Gesellschaft die Fähigkeit, zwischen Wissenschaft und Scharlatanerie zu unterscheiden – und sie verliert dabei die Fähigkeit, mit einem komplexen Problem wie dem Klimawandel erfolgreich umzugehen. Wir alle, vor allem aber unsere Kinder und Enkel, könnten dafür einen hohen Preis bezahlen.

TV-Tipp: Gott und das Spaghetti-Monster

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Heute um 21 Uhr geht es in der Reihe “Delta” auf 3sat (Wiederholung 16.12.07, 19.30 Uhr auf dem ZDFdokukanal) um das Thema: Breitet sich ein “neuer Atheismus” in unserer Gesellschaft aus?

In Amerika fand vor wenigen Wochen ein Kongress statt, der große internationale Beachtung fand, weil er inmitten eines weltweit religiös aufgeheizten Klimas für einen “kristallklaren Atheismus” Front machte. Mit dabei die Hauptvertreter des sogenannten “Neuen Atheismus”, darunter neben dem Literaturwissenschaftler und Publizisten Christopher Hitchens auch die Philosophen Sam Harris und Daniel Dennett sowie der Evolutionsbiologe Richard Dawkins.

Das Buch “Der Gotteswahn” von Richard Dawkins findet viel Beachtung und führt derzeit die Bestellerlisten an, auch in Deutschland. Um die Positionen und die Probleme dieser Diskussion verständlich zu machen, hatte der US-Physiker Bobby Henderson im Kontext der Diskussion um Intelligent Design und das Verbot der Evolutionslehre an amerikanischen Schulen die Religion vom “Fliegenden Spaghetti-Monster” erfunden: Eine Pseudo-Religion, die sich jedoch aller Argumente herkömmlicher Theologie bedient, um auf diese Weise parodistisch auf die zugrunde liegenden logischen, erkenntnistheoretischen und gesellschaftlichen Probleme aufmerksam zu machen. Doch wie hilfreich oder zutreffend sind derartige Argumente gegen den Theismus?

Die Sendung will jenseits der Polemik, die unweigerlich auf allen Seiten mit dem Thema der Existenz Gottes verbunden ist, die Argumentationslinien des sogenannten “neuen Atheismus” deutlich machen und kritisch beleuchten. Sie fragt, was eigentlich neu am Anti-Theismus ist – und wie die Theologen mit den neuen Herausforderungen umgehen, vor denen sie stehen. Gibt es eine Position jenseits der Intelligent Design Argumente? Und welche Auswirkungen hätte der neue Anti-Theismus auf die heutige Gesellschaft?

Gäste der Sendung sind:

  • Willigis Jäger, Benediktushof – Zentrum für spirituelle Wege
  • Bernulf Kanitscheider, Philosophie der Naturwissenschaften, Universität Gießen
  • Hans-Dieter Mutschler, Theologe und Physiker, Hochschule Ignatianum/Krakau

Themen sind die Gärtnerparabel, Aufruf zum Nicht-Glauben und Religion als Teilsystem.

Quelle: 3sat

Wer das Spaghetti-Monster noch nicht kennt (Bildungslücke! 😉 ), wird in der Wikipedia fündig.

Frauenzimmer-Lexicon und Teufelspakt

Wer Henriette Davidis verschlingt, sollte sich auch unbedingt dieses Werk ansehen:

frauenlexicon

Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon, Worinnen nicht nur Der Frauenzimmer geistlich- und weltliche Orden, Aemter, Würden, Ehren-Stellen, Professionen und Gewerbe, … Nahmen und Thaten der Göttinnen, … gelehrter Weibes-Bilder …, auch anderer … Trachten und Moden, … Gewohnheiten und Gebräuche, … Ergötzlichkeiten, … Gebrechen … und alles …, was einem Frauenzimmer vorkommen kan, und ihm nöthig zu wissen, Sondern auch Ein vollkommenes und auf die allerneueste Art verfertigtes Koch- Torten- und Gebackens-Buch, Samt denen darzu gehörigen Rissen, Taffel-Auffsätzen und Küchen-Zettuln, Ordentlich nach dem Alphabet … abgefaßt … dem weiblichen Geschlechte insgesamt zu sonderbaren Nutzen, Nachricht und Ergötzlichkeit auff Begehren ausgestellet

Was der gute Gottlieb Siegmund Corvinus (1677-1746) uns da im Jahre 1715 vermachte, ist wirklich ein Wissensschatz! Ich bin inzwischen beim Stichwort “abgehackte Brüstlein” angelangt… wahrlich ergötzlich! 😉

Zu finden ist dies grandiose Werk 😉 in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel.

Via Archivalia, wo ich grad auch einen echten Teufelspakt fand. Sehr zu empfehlen! (ähm Ersteres, nicht Letzteres … obwohl … ;-#)

teufelspakt

Ich, David Leipzig von Erffurdt aus Thuringen, schreibe und thue dir kunt, Awerhan in der Hellen, das ich mit dir will einen Pact machen und dein sein will, wen du mir itzundt, wen ich wieder heim kome, 3 goltgulden zu dem brief legen wirst, und darnach mit mir das wirst eingehen, waz ich begere. Bin einer Antwort gewertigk.

Ach ja, der Teufel scheint übrigens nicht auf dies verlockende Angebot eingegangen zu sein… nun ja, je nach dem, wie mans sieht 😉